Karl der Groe.
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Fragestellung forderte, wurde der letzte Merowinger abgesetzt und Pippin 751 zum König gesalbt.
Pippin nahm in seinen Urkunden hinter seinen Namen die Bezeich-nuug Dei gratia rex Francorum aus, um damit auszudrcken, dafj sein Knigtum nicht Menschen verdankt werde.
Zweimal zog Pippin der die Alpen, um dem Papst gegen die Langobarden Hilfe zu bringen; in Rom wurde er zum Patricins er-uanut, mit diesem Amte bernahm er die Pflichten und Rechte eines Schutzherrn der Rmischen Kirche und ihres Gebietes. Das den Langobarden entrissene Land schenkte er dem Papste; es wurde der Kern des Kirchenstaates.
Pippin war ein politischer Kopf ersten Ranges, eine wahre Herrscher-natnr". Die enge Verbindung und wechselseitige Untersttzung der Rmi-schen Kirche und des Frnkischen Knigtums wurde unter seiner Regierung geschaffen. Pippin geno das grte Ansehen unter den Knigen Europas, er stand mit dem Hofe in Konstantinopel in Verkehr, seine Gesandten gingen bis nach Bagdad.
Karl der Groe.
768814.
Die ganze Gre des Karolingischen Hauses kommt in Karl dem Groen zur Erscheinung.
Allgemeine Verhltnisse im westlichen Europa bei Karls Regierungsantritt. Karl Martell und Pippin hatten das Frankenreich wiederhergestellt, seine Grenzen bis zu den Pyrenen ausgedehnt, die ost schon unterworfenen, oft wieder abgefallenen Alamannen, Thringer und Bayern abhngig gemacht.
Auf allen Seiten aber war dies Reich von Feinden umgeben, die, mit wenigen Ausnahmen, zugleich Feinde des christlichen Namens waren; die Kalifen von Cordoba, die heidnischen Awaren und Slawen, die noch nicht bekehrten Sachsen, die an den Normannen einen Rckhalt hatten, waren seine Nachbarn.
Weder die Frankenherrschaft noch der Bestand des Christentums, das rechts vom Rhein noch nicht einmal uerlich durchgefhrt war, noch die Selbstndigkeit des Papstes konnten als gesichert gelten. Vergegenwrtigt man sich, wie rasch das viel ltere morgenlndische Christentum unter mohammedanischer Herrschaft zusammenschwand, so erkennt man, da es der ganzen Kraft einer so gewaltigen Persnlichkeit, wie die Karls war, be-durfte, um in Westeuropa die Anfnge einer christlich-germanischen Kultur zu befestigen.
34. Die Einigung der Germanen des Festlandes. Ort und Zeit der Geburt Karls sowie Erlebnisse seiner Jugend sind uns unbekannt. Anfangs teilte er sich mit feinem Bruder Karlmann in die Herrschaft. Nach Karlmanns Tode (771) regierte Karl allein, während die Kinder seines Bruders von der Nachfolge ausgeschlossen wurden.
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Europas Konstantinopel Bagdad Europa Karls Cordoba Sachsen Rhein Karls Westeuropa Karls
Karl der Groe.
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legte die Bistmer Mnster, Osnabrck, Paderborn, Minden, Bremen und Verden an, um die Bekehrung durchzufhren (785). Da sich aber in den nchsten zwanzig Jahren, wenn auch allmhlich immer vereinzelter, Em-pruugeu wiederholten, griff Karl zu dem Mittel, die Sachsen aus ihrer Heimat wegzufhren und im Frankenlande anzusiedeln und die verlassenen Wohnsitze frnkischen Bewohnern anzuweisen. Darauf weisen Ortsnamen wie Sachsenhausen, Sachsenflur, Grosachsen, Hohensachsen und Ltzel-sachsen n. a. in Baden, in Hessen Eichelsachsen und Wildsachsen, im Elsa Sachsenwinkel (bei Neu-Breisach), in Wrttemberg Rentsachsen u. a., Sachsen-hausen bei Frankfurt a. M.; in Bayern Sachsenheim bei Lohr u. a. Mit der Erschpfung des Volkes hrten schlielich die Kriege auf (804).
3. Krieg gegen Tassilo von Bayern. Als dieser, der bereits Pippin und nachher Karl den Lehnseid geschworen hatte, wieder abfiel, wurde er 788 abgesetzt und Bayern in das Frnkische Reich einbezogen; die Herzogswrde wurde abgeschafft und die Einteilung in Grafschaften durchgefhrt.
Alle Deutschen stlich vom Rhein waren nunmehr dem Frankenreich unterworfen.
$ 85. Der Schutz der Grenzen. Gegen die Araber ist Karl 778 zu Felde gezogen; er berschritt die Pyrenen und eroberte den Nord-osten Spaniens. Bei der Rckkehr erlitt die Nachhut seines Heeres im Tale Roneesvalles spr. Roudsesvalljes) durch die Basken eine Niederlage, die der Sage von Roland und seinem Tode zugrunde liegt. Am Ende seiner Regierung stand der Nordosten der Halbinsel zwischen den Pyrenen und dem Ebro als Spanische Mark unter seiner Herrschaft.
Vor allem furchtbar waren die Normannen (Nordmnner", Wi-kinger) oder Dnen, die Bewohner Skandinaviens, Jtlands und der Dnischen Inseln. Als Seeknige" machten ihre kriegs- und beutelustigen Könige auf ihren Meerdrachen" Plnderungszge zur See an allen Ksten des Abendlandes. Karl mute Burgen und Festungswerke an den Ksten zum Schutze gegen sie anlegen und richtete sdlich der Eider die Dnische Mark ein.
Mit den slawischen Obotriten im heutigen Mecklenburg schlo Karl ein Bndnis, Tschechen, Sorben und Wilzen wurden bekmpft, die Sorbische Mark geschaffen.
Das finnisch-mongolische Reitervolk der Awaren in der Donau- und Theiebene hat Karls Sohn Pippin besiegt, der ihren Knigsring, die von einem kreisrunden Erdwall umschlossene Hauptburg, strmte. Karl verleibte das Land als Awarische oder Pannonische Mark ein. Durch Zuzug bayrischer Ansiedler erhielt sie eine germanische Bevlkerung.
36. Aus der inneren Geschichte. Die wirtschaftlichen Verhlt-nisse des Frnkischen Reiches unter den Karolingern unterschieden sich nur wenig von denen der merowingischen Zeit. Der Stand der Freien
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146 Deutsche Geschichte im Mittelalter.
75. Rudolf I. von Habsburg (1273 1291) und Ottokar von Bhmen. 1. Nach dem Tode Richards traten die Fürsten, denen es zusteht, den König zu kren", auf Gehei des Papstes zur Wahl zu-sammeu. Nach langen Verhandlungen lenkten endlich der Burggraf Friedrich Iii. von Nrnberg und Erzbischof Werner von Mainz die Wahl auf jenes Schwager, den Grafen Rudolf von Habsburg. Die Grafen von Habsburg hatten ihr Stammschlo an der Mndung der Ren in die Aare. Sie waren immer kaisertreue Herren gewesen und hatten stattliche Besitzungen auf der Schweizerischen Hochebene, im Ober-elsa und im Breisgan erworben. Rudolf wurde in Frankfurt gewhlt und in Aachen gekrnt; er verfolgte von vornherein das Ziel, seine Haus-macht zu vergrern.
Unmittelbar am Rhein trgt ein Auslufer des nrdlichen Kaiserstuhls die Ruinen der Limburg, wo Rudolf angeblich am 1. Mai 1218 geboren wurde. Kaiser Friedrich Ii. hielt ihn der die Taufe; mit ihm zog Rudolf 1241 nach Italien. Ohne sein Zutun in zahlreiche Fehden mit Nachbarn verwickelt, kmpfte er immer glcklich. Die mit ihm verbndeten Brger der Stadt Straburg besiegten den dortigen Bischof Walter von Geroldseck 1262 bei Hausbergen. Als Rudolf kurz darauf die Grafschaft Kyburg erbte, war er der bedeutendste Landesherr in Schwaben und Hochburgund.
2. Der mchtigste Fürst war damals König Ottokar von Bhmen, der khn und tatkrftig die Zeit des Interregnums benutzt hatte, um fter-reich und Steiermark, die nach dem Aussterben der Babenberger Herren-los waren, sowie Krnten und Kr citri an sich zu bringen. 1273 herrschte er vom Erz- und Riesengebirge bis zum Adriatischeu Meere.
Ottokars Reich, das Deutsche und Slawen umfate, war der erste Ver-such einer greren Reichsbildung im Osten Deutschlands, dem in den folgenden Jahrhunderten mehrere hnliche folgen, die endlich in der Osterreichischen Monarchie ihren Abschlu gefunden haben.
Die Anfnge des Deutschtums in diesen Gebieten gehen bis in die Zeiten Karls des Groen zurck. Durch das Vordringen eines gro-mhrischen Reiches und die Einflle der Magyaren wieder verdrngt, ist die deutsche Kultur im 10. Jahrhundert nach Ottos Sieg aus dem Lechfelde durch seinen Bruder Heinrich von Bayern von nenein donan-abwrts gefhrt worden. Seitdem sterreich zum Herzogtum erhoben und den .Babenbergern bertragen worden war, wurde der Hof zu Wien einer der glnzendsten Frstenhfe Deutschlands. In der Mitte des 13. Jahr-Hunderts aber starben die Babenberger ans.
An ihre Stelle, sie weit an Macht noch berragend, trat Ottokar Ii., König von Bhmen, aus dem Hause der Przemysliden, dem staufischen Hanse mehrfach verwandt.
Ottokar, der sich selbst Hoffnung auf die Krone gemacht hatte, er-kannte Rudolf nicht als König an, ja er legte beim Papst gegen ihn Verwahrung ein, als einen wenig tauglichen Grafen, den der Bettelsack drcket". Da Rudolf aber schon vor seiner Wahl mit den Kurfrsten verabredet hatte, da alles seit Friedrich Ii. abhanden gekommene Reichs-
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Aus der Geschichte des Mittelalters.
Die Franken drngten 496 die Alamannen sdwrts: der Haqenaner Forst, die Selz, Murg, Oos, Rems wurden die Grenze. So schied sich in Baden das Oberland vom Unterland. Im Grenzgebiet haben sich die Unter-schiebe vllig verwischt. Sdlich der Kinzig sind die Alamannen, nrdlich von Bruchsal die Franken unvermischt; eine gleiche Verwischung der Grenze bestehr m Wrttemberg und westlich des Rheins. Nach Osten nimmt das schwbische Element zu, das in der badischen Seegegend und in der Sd-Hlfte Wrttembergs wie in Sdwestbayern herrscht. Alamannen und Schwaben waren von Anfang an dasselbe Volk: Der sprachliche Unterschied entwickelte sich erst vom 13.15. Jahrhundert; da traten an Stelle der altalamanmschen Vokale i und (gsi, wib, hs) bei den stlichen und nrd-lichen Alamannen, den heutigen Schwaben, die neuen Vokale ei und ou (gsai, weib, hous). In der Schweiz, Sdbaden und im Elsa sind die alten Vokale noch jetzt erhalten. In der Main- und Taubergegend sind Ostfranken mit Thurmgen gemischt. Der westliche Teil Lothringens lieqt auerhalb der deutschen Sprachgrenze.
Damit ist die Zusammensetzung der sdwestdeutschen Bevlkerung gegeben. Alamannen und Franken sind magebend. Die spteren Zuwanderungen waren geringeren Umsangs. Dahin gehren die Zwangsniederlassungen der Mero-wmger- und Karolingerzeit, solche von Wenden, Sachsen u. a., dahin auch die Einwanderungen der reformierten Wallonen, Franzosen u. a.
1. Das Frankenreich unter den Meroroingern.
481751.
29. Chlodowech. (481 511.) Unmittelbar nachbem Obowakar den letzten westrmischen Kaiser abgesetzt hatte, geriet der letzte Teil Galliens, der noch in rmischer Verwaltung gestanben hatte, das Land nrdlich der Loire, unter die Herrschaft des Frankenknigs Chlobowech.
Der Stamm der Franken teilte sich in die Oberfranken (auch fattifche ober hessische), die ursprnglich zwischen Westerwalb, Rhn und dem unteren Main sehaft, im 5. Jahrhunbert ins Moseltal eingebrungen und bort mit den Alamannen zusammengestoen waren, die ripuarischen am 9eberrheirt um Cln und die salischen, die sich von ihren Sitzen an den Rhein- und Maasmnbungen langsam nach Siibwesten bis der die Sambre ausgebreitet hatten.
Ehre sei dem berhmten Volke der Franken, gegrnbet durch den Willen Gottes, tapfer im Krieg, treu im Bndnis, klug im Rat, khn, schnell und scharf", rhmt die lex salica, das lteste uns erhaltene beutsche Gesetzbuch. Aber unter den Germanen galten die Franken fr hartherzig und treulos. Sie tten ohne Mitleib." So war auch Chlobowech aus dem Hause der Merotoinger, der gewaltige Einiger aller Franken und Eroberer Galliens, ein Mann, der mit eiserner Willenskraft burchzusetzen wute, was er sich vorgenommen hatte. 481 wrbe er, fnfzehnjhrig, bei den Saliern König.
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Aus der Geschichte des Mittelalters.
30. Innere Zustnde. Die Herrschaft der Frankenknige reichte vom Atlantischen Meere bis etwa zum Bhmerwalde, sie berhrte das Mittelmeer und die Kste des Kanals.
In der Bevlkerung berwogen im Westen die Keltormer, da-gegen waren die stlichen Stmme, Franken, Alamannen, Bayern und Thringer, uuvermischt germanisch.
Die Merowinger waren weit entfernt davon, ihre Lnder zu einem Staatsganzen zu verknpfen oder die gesamte romanische und germanische Bevlkerung zu einer neuen Einheit zu verschmelzen. Die Abhngigkeit der einzelnen Vlkerschaften war nur lose, die ehemals selbstndigen >z. B. Bayern) behielten ihren Herzog; der Treueid des Herzogs, die jhrliche Zahlung eines Zinses waren die einzigen Merkmale seiner Unterwerfung. Den unterworfenen Stmmen, z. B. Bayern und Thringen, wurde es leicht, sich wieder zu befreien.
Die Verfassung der Urzeit, bei der im Ding die oberste Entscheidung lag, hat sich nicht erhalten. Sogar bei den salischen Franken bestand eine Versammlung des ganzen Volkes nur noch als Heerschau, die alljhrlich im Mrz vom Könige oder seinem Beamten abgehalten wurde Mrzfeld).
Die oberste Gewalt ist auf den König bergegangen. Die Knigs-wrde war erblich in der Familie der Merowinger, ein Recht der Erst-geburt gab es nicht, sondern nach germanischer Sitte wurde das Reich unter die Shne geteilt. Das Abzeichen der Merowinger war das lang herab-wallende Haar, von Jnsignien der kniglichen Wrde findet sich allein der Speer; auf mit Ochsen bespanntem Wagen fuhr der König zur Volksverfamm-lung; Erhebung auf den Schild kannte man nach 550 nicht mehr.
Der König bot das Heer auf und hielt Gericht ab. Das wichtigste Recht, das ihm zustand, war das der kniglichen Banngewalt, d. h. das Recht, Gebote und Verbote auf militrischem und brgerlichem Gebiet mit zwingender Gewalt zu erlassen und die Strafe des Knigsbannes (60 Solidi) auf ihre Nichtbefolgung zu setzen.
Seine Einknfte bestanden in den Ertrgen der Knigsgter, den Steuern und Zllen, die er von den ehemals rmischen Untertanen, ebenso wie von den bis dahin steuerfreien Franken erhob, den Gerichtsbuen und freiwilligen Geschenken der Germanen.
Der König bte seine Gewalt durch die Grafen aus. In den gallo-rmischen Gebieten fiel die Grafschaft mit der civitas (d. h. der Stadt samt der sie umgebenden Landgemeinde) zusammen, woraus sich Namen wie Worms-gau und Speyergau erklären. In den germanischen Gebieten deckte sich die Grafschaft in der Regel mit dem (alten) Gau: doch konnte eine Grafschaft auch mehrere Gaue umfassen ( 36). Der König lie die Grafen nicht vom Volke whlen; er ernannte sie selbst. Sie schalteten aber als seine Vertreter mit groer Selbstndigkeit. Sie beriefen die Freien zum Heere und fhrten sie dem Könige zu. Wie sie die Befehlshaber waren, so waren sie die obersten Richter, die an Stelle des frheren Volksgerichts Recht sprachen. Nicht aus dem Herkommen wurden die Entscheidungen geschpft, sondern aus (lateinisch) geschriebenen Gesetzsammlungen. Unter andern sind die der salischen und ripnarischen Franken erhalten.
Die Merowinger hatten keine feste Residenz, sondern zogen mit ihrem Hofstaat umher, von einem Knigsgut zum andern. Der Hof stand
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Aus der Geschichte des Mittelalters.
Fu gefat, dreimal Paris erobert und waren in die Garonne und Rhone (859) eingelaufen. 911 berlie ihnen Karl der Einfltige das Gebiet an der unteren Seine, in dem Rollo das Herzogtum der Normaudie grndete. In England hemmte Alfred der Groe (871901) fr einige Zeit ihr Vor-dringen; in Rußland grndete Rnrik (f 879) das Rufsische Reich. 860 erreichten sie Island, 983 Grnland.
Die Bewohner des Ostfrankenreiches bilden im 9. Jahrhundert noch kein Volk. Die kurze Zusammengehrigkeit zu dem Universalreich hatte in den einzelnen Stmmen das alte festgewurzelte Stammesbewut-sein nicht gebrochen. Durch Mundart, Recht, Sitte, Lebensweise getrennt, stehen sich Friesen, Sachsen, Franken, Lothringer, Thringer, Bayern, Alamannen fremd, ja oft als Feinde gegenber.
Die Verfassung des Karolingischen Reiches bildet kein einigendes Band mehr, wenn sich auch die Einteilung in Grafschaften erhalten hat, da die Könige in den Bruderkriegen des 9. Jahrh. ihre Macht eingebt haben.
In den Stammesgebieten hat eine Anzahl groer Familien, gesttzt auf Grundbesitz und Vasallenheer, oft im Besitz des Grafenamtes, die Macht in den Hnden. Von ihnen ist der König, wenn er Kriegshilfe braucht, abhngig; da das Amt des Knigsboten in Verfall geraten ist, sind sie fast unumschrnkt. 887 ntigen sie Karl den Dicken zur Abdankung. Unter-einander in ewiger Fehde lebend, ziehen sie den König in ihre Streitigkeiten hinein. Vertrieben flchten sie zu Slawen- oder Magyarenfrsten, die ihnen ebenso nahestehen wie germanische Vornehme aus anderen Stmmen, und kmpfen an ihrer Seite gegen den Frankenknig. Aus dem Kreife der groen Familien hebt sich in jedem Stamme im 9. Jahrhundert eine der die anderen hinaus und erneut das alte Herzogtum.
Gegner dieser Entwicklung waren die Bischfe, deren Rechte und Be-sitznngen in den Kmpfen Gefahr liefen, zumal wenn sich die Grenzen des Sprengels nicht mit denen der Grafschaft, der sie angehrten, deckten. Als Vertreter des Reichsgedankens hatten sie am Hofe Karls und Ludwigs eine glnzende Rolle gespielt, jetzt bten sie ihre groe Stellung ein, in Sachsen und Bayern wurden sie vom Herzoge abhngig, in Schwaben wehrte sich der Bischof von Konstanz gegen den Herzog, nur die frnkischen und lothnngi-
schen behaupteten sich.
Das Ergebnis war berall dies, da die Herzge stegreich blieben. In Sachsen ging die Gewalt an die Brnnonen oder Ludolfinger, m Bayern an Arnulf, in Franken an die Konradiner, in Lothringen an Reginar der, sogar in Schwaben, wo Konrad I. die Herzge mit dem Tode bestraft hatte, erhob sofort ein neuer Herzog, Burchard, die Herzogs-fahne. An eine Loslsung vom Ostfrankenreiche wurde aber nirgends gedacht.
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Extrahierte Personennamen: Karl Alfred Karl Karl Karls Ludwigs Konrad_I. Konrad_I. Burchard
Extrahierte Ortsnamen: Paris England Island Sachsen Bayern Karls Ludwigs Sachsen Schwaben Konstanz Sachsen Lothringen Schwaben
Tafel Iv. 7. bis 9. Jahrhundert.
600. 650. Die Kirche. Das Frankenreich. Die brigen Germanenreiche. Byzanz. ^Mohammed u. d. Kalifen.
Gregor I., der Groe. Westgoten und Langobarden werden katholisch. Mission bei den Angelsachsen. Die Iren Kolumba n. Gallus bei d. Alamannen a. Bodensee. Verfall des Merowingischen Reiches. Anstrasien, Neustrien. Die Langobarden er-weitern ihre Herr-schast nach Sden, bedrngen das Patri-monium Petri. 622die Hedschra. Kalifen in Medina. 632tod Mohammeds. Die Kalifen Abu Bekr, Omar, Othman erobern Vorderasien n.nordasrika.
700. 750. 800. 687 Pippin d. M., Majordomus v. Australien, nach der Schlacht bei Tertry dux et princeps Fnincorum. 1. Belagerung von Konstantinopel. Ali. 661750 Dieomaijaden. Damaskus.
Willibrord predigt bei d. Frieseu. Gregor Ii. Bonifatius der Apostel der Deutschen. Gregor Iii. 732 Karl Martell siegt bei Poitiers der die Araber. 711 Ende des Westgotenreiches. Die Jkonoklasten. Leo der Jsaurier. 2. Belagerung von Konstantinopel. Tarik siegt bei Xeres de la Frontera. Grte Ausdehnung des Ka--lifenreiches.
Zacharias. Bonifatius stirbt. Stephan Ii. Der Kirchenstaat. Bekehrung der Sachsen. Die Karolinger. 751-768 Pippin. 768 Karl der Groe. Unterwerfung der Langobarden, Sachsen, Bayern. Kmpfe gegen die Slawen, Awaren, Basken, Araber, Normannen. 772 Ende d. Langobardenreiches. Raubzge der Nor-mannen. Wikinger. 750 Das Kalifat der Ab-bassiden in Bagdad. Die Omaijaden in Cor-doba. Harun al Raschid.
850. Leo Iii. Bistum Hamburg (Bremen) zur Mission unter den Normannen gegrndet. Ansgar. 800 Karlerneu.d.westrm.kaiserwrde 814 Karl der Groe stirbt zu Aachen. 814-840 Ludwig der Fromme. 843 Derteilnngsvertragzuverduu. 827 Egbertv.wessex erster König von England. (Irene.) Ende d. Bilderstreites.
Nikolaus I. Trennung der Rmischen und der Griechischen Kirche. Methodius u. Cyrillus bekehren die Mhren. Ludwig der Deutsche. 870 Vertrag zu Meerssen. Karl der Dicke. 888 Zerfall des Karoling. Reiches in Ost- n. Westfranken, Hoch- u. Nieder burgund und Italien. Plnderungszge der Normannen an allen Ksten Europas. Die mazedon. Kaiser. Das Reich vonserben, Bulgaren u. a. hart bedrngt. Eroberung von Sizilien, Sardinien, Kreta.
Tafel Iv. 7. bis 9. Jahrhundert.
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Deutsche Geschichte im Mittelalter.
H 40. Heinrich I. (919936).
Im Jahre 919 herrschte im Ostfrankenreich folgender Zustand: König Konrad I. hatte auerhalb seines Stammlandes kaum irgendwelche Macht; Lothringen hatte sich an das Westfrankenreich angeschlossen, der König von Niederburgund wurde nur durch die Schwaben an der Ausdehnung seiner Macht gehindert, der Herzog von Bayern war mit den Magyaren verbndet, die Deutschland bis zum Bodensee, dem Mittelrhein und der Mosel, ja bis zur Wesermndung plndernd durchstreiften.
919 wurde Heinrich, Herzog von Sachfen, der Sohn Ottos des Erlauchten, bisher der strkste Gegner des Knigtums, von Franken und Sachsen in Fritzlar zum Könige gewhlt. Nach einer Sage erhielt er die Nachricht von seiner Wahl bei der Beschftigung am Vogelherd, weshalb er den Beinamen der Finkler" oder Vogelsteller" erhielt. Nicht durch Waffengewalt, sondern durch Unterhandlung gewann er die Anerkennung der Herzge von Schwaben und Bayern, enblich auch die des Lothringers Giselbert, der sich 925 wieber vom Westfrankenreich abwanbte, und gab der Krone das verlorene Ansehen wieder. Die Macht der Herzge beschrnkte er nicht, auf die inneren Angelegenheiten der Stmme bte er keinen Einflu; fr eine groe auswrtige Politik fehlten ihm die Mittel. Seine Arbeit kam fast nur seinem Stammlanbe zugute. Das Elsa wrbe damals von Lothringen getrennt und mit dem Herzogtum Schwaben ober Alamannien bauernb vereinigt.
Den Ungarn versprach er, neun Jahre lang Tribut zu zahlen, wenn sie Sachsen verschonen wrden. Inzwischen gewhnte er die Sachsen an den Krtegsbienst zu Ro und sicherte die Grenzen durch Herrichtung alter und den Bau neuer Burgen, die den schsisch-thringischen Gauen den selben Schutz gewhrten wie einst der Limes den rmischen Grenzbewohnern. Sie wrben schon in Friebenszeiten mit Vorrten und einer stehenben Besatzung versehen und boten der itmwohnenben Bevlkerung sichere Zuflucht in Zeiten der Gefahr. Aus ihnen sinb spter Städte entstanden, so Goslar, Quebliuburg, Merseburg, Meien.
Heinrich begann eine planmige Eroberung des Wenden-lanbes; er nahm in einem harten Winter die Stadt der Heveller 33 renn ab or (Branbenburg), schob die Grenze des Reiches bis zur mitt-leren Elbe vor und legte hier Meien an, von wo aus er Bhmen und die Lausitzen im Zgel hielt.
Als die Ungarn nach Ablauf des Waffenstillstanbes in Thringen einfielen, schlug er sie (933) bei Riabe (Rieteburg) an der Unstrut und befreite Norbdeutschlanb fr immer von ihren Angriffen.
936 starb Heinrich zu Memleben in der Goldenen Aue, nachdem er seinem Sohne Otto die Nachfolge im Reiche gesichert hatte; er war ein einfacher Mann, tapfer, voll praktischer Klugheit. Zu Quedlinburg ist er beigesetzt. Er ist, da sein Reich fast rein deutsch war, der erste deutsche König zu nennen!
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Aus der Geschichte des Mittelalters.
Gibraltar den Boden Europas; er vernichtete bei Xeres de la Frontera das Heer des letzten Westgotenknigs und begann die Unterwerfung der Pyrenenhalbinsel. Abderrhaman drang in Aquitanien ein und fand 732 in der Schlacht bei Poitiers gegen Karl Martell seinen Tod. Es war, genau hundert Jahre nach dem Tode des Propheten, die erste schwere Niederlage seines Volkes, das Schlachtfeld der nrdlichste Punkt, den der Islam im westlichen Europa erreicht hat.
Vom Indus bis zum Atlantischen Ozean und den Pyrenen herrschte der Islam. Aber 750 spaltete sich das Kalifat: das der' Abbassiden nahm seinen Sitz in Bagdad am Tigris und das der Omaijaden in Cordoba in Spanien.
Nicht ganz verschlossen sich die Mohammedaner der griechischen Kultur. Sie lehnten sich bei dem Bau ihrer Moscheen an das Vorbild der byzanti-nischen Kuppelbauten an, sie wandten sich der Astronomie, der Mathematik, der Medizin, der Philosophie u. a. zu. Aber auf die Gestaltung und Weiter-entwicklung ihrer eigentmlichen Gedankenwelt gewannen diese Studien keinen Einflu. Dagegen haben sie durch ihre Bauweise und den Stil ihrer deko-rativen Kunst wie auch durch ihre bersetzungen griechischer Autoren auf die Entwicklung der Knste und Wissenschaften im Abendlande eingewirkt.
Das Frnkische Reich und die Rmische Kirche.
Im 8. Jahrhundert werden im Abendlande die Anfnge einer selbstndigen rmisch-germanischen, christlichen Kulturwelt deut-lich erkennbar; sie werden durch die politische Arbeit der Karolinger und die kirchliche der rmischen Ppste ins Leben gerufen.
Das von den Merowingern gegrndete Reich der Franken wird durch die karolingischen Könige neu befestigt.
Der Primat des rmischen Papstes wird im Abendland an-erkannt, die heidnische Germanenwelt durch Missionen herangezogen: in schwierigen Kmpfen erringt der rmische Stuhl seine Unabhngig-keit von Byzanz.
Seit der Mitte des 8. Jahrhunderts treten der mchtigste Fürst der Germanen und das Haupt der Kirche im Abendlande in enge Verbindung miteinander.
Seitdem gehen und zwar das ganze Mittelalter hindurch Unterwerfung und Bekehrung der Heiden Hand in Hand; christ-liche Gesittung und lateinisch-kirchliche Bildung werden bei den Germanen heimisch. Durch die Grndung von Bistmern, Kirchen, Klstern und Schulen wird diese Kulturarbeit planmig gefrdert.
Diese neugeschaffene Kulturwelt erhlt durch die Wiederherstellung des Westrmischen Kaiserreiches, das unter Karl dem Groen alle christlichen Germanen des Festlandes vereinigt, eine ihrer Gre und Selbstndigkeit wrdige politische Gestalt; sie bettigt aber die ihr innewohnende Kraft dadurch, da sie weiterlebt, wirkt und fortschreitet, auch als diese Form zerbrochen ist.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Martell Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Europas Poitiers Europa Atlantischen_Ozean Bagdad Cordoba Spanien Rmische_Kirche Byzanz Westrmischen
Das Frankenreich unter den Merowingern.
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Er schlug 486 den frheren Statthalter des noch rmischen Gal-liens, Syagrins, der sich selbstndig gemacht hatte, bei Soissons und besetzte sein Land. Durch den Anschlu der Oberfranken, der bald darauf erfolgte, wurde Chlodowech in einen Krieg mit den Alamannen ver-flochten; er besiegte und unterwarf sie, sie muten ihr links- und rechts-rheinisches Gebiet nrdlich der Selz, Mnrg, Oos und Rems abtreten; das Land sdlich der Selz erhielt damals den Namen Elsa. Doch ent-zog sich ein Teil der Alamannen seiner Herrschaft und stellte sich unter den Schutz Theoderichs. Auch in Chlodowechs Kamps gegen die West-goten (507) griff der Ostgotenknig drohend ein und hinderte ihn, sein Land bis zu den Pyrenen auszudehnen.
Zwischen der Eroberung Chlodowechs und der andrer germanischer Stmme besteht ein tiefgreifender Unterschied. Chlodowech kam nicht an der Spitze eines wandernden Volkes, sondern als erobernder König, der nur seine eigene Macht zu erweitern strebte. Da die Hauptmasse der Franken in ihren alten Wohnsitzen zurckblieb, so brauchte er von den unterworfenen Rmern keine Landabtretungen zu fordern, um die Seinigen zu versorgen, sondern begngte sich mit dem bisherigen Besitz des rmischen Kaisers und den herrenlos gewordenen Gtern.
Stand er schon infolge dieser Schonung ihres Eigentums zu den unter-worfenen rmischen Bewohnern in einem gnstigeren Verhltnis als etwa die Westgoten zu den Provinzialen Spaniens, so trat er ihnen durch seinen bertritt zur katholischen Kirche noch nher. Neben persnlichen Grnden haben ihn auch politische Erwgungen bei diesem Schritte geleitet. Er hatte von Ansang an gewnscht, die reichen und mchtigen Bischfe fr sich zu gewinnen, auch auf Bitten seiner christlichen Gemahlin erlaubt, da seine Shne getauft wurden; er selbst aber war noch Heide geblieben. Den ueren Ansto zu seinem bertritt gab 496 die Schlacht gegen die Alamannen. Als seine Franken zu wanken anfingen, soll er das Gelbnis ge-tan haben, sich taufen zu lassen, wenn ihm der Gott seiner Gemahlin den Sieg verleihen werde. Nach gewonnener Schlacht wurde er von dem Bischof Remigius von Reims unterwiesen und getauft. Tausende seines Volks folgten ihm.
Nach feinem Tode wurde das Reich unter seine Shne geteilt, die Burgund, Thringen, Alamannien und Bayern unterwarfen. Aber diese Teilungen wurden zu einem Unglck fr das Reich, da sie die Quelle unaufhrlicher Kriege waren, die mit der grten Gewaltttigkeit gefhrt wurden. Allmhlich ergaben sich aus den Teilungen drei Teile: der germanische Osten oder Anstrasien, der romanische Westen oder Neustrien, und neben beiden Burgund als selbstndiges Reich.
Die Zeit der Merowinger war von Kriegen der Könige untereinander oder von Aufstnden der Groen gegen sie strmisch bewegt. Die frnkische Kirche, in der sich frh Germanen als Bischfe fanden, verwilderte, das Leben der Vornehmen zeigte hufig Greuel und Entartung. Bei den Mit-gliedern des Knigshauses verfiel bald die persnliche Tchtigkeit.
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